E-Health Markt

Neues Patent macht Hoffnung auf schnelle Hilfe bei Herzinfarkt und Schlaganfall

Juni 2013

Frühwarn-System für Herzinfarkt und Schlaganfall

Herzinfarkte und Schlaganfälle gehören zu den häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. In Deutschland erleiden beispielsweise jedes Jahr etwa 280.000 Menschen einen Herzinfarkt. Ein großes Problem stellt unter anderem auch das Zeitfenster dar, in dem es ein Patient schafft rechtzeitig in eine Klinik zu kommen. Denn die Realität sieht so aus: Tagsüber dauert es durchschnittlich 150 Minuten und nachts sogar 225 Minuten, bis ein Patient ein Krankenhaus erreicht. Dies ist in vielen Fällen schon zu spät und irreparable Schäden durch das Absterben des Herzmuskels oder die Gefahr von Sauerstoffmangel im Gehirn, welcher innerhalb weniger Minuten zu schweren Störungen der Hirnfunktion führen kann, können die Folge sein. Da in der ersten Stunde bei einer Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefäßes sehr viel Herzmuskel gerettet werden kann, spricht man hier auch von der “goldenen ersten Stunde“. Dr. Reiner Grünter und Thomas Schauka, von der World of Disabled GmbH, haben es sich zur Aufgabe gemacht, ganz nah an diese erste Stunde heranzukommen und entwickelten das „Verfahren zur Gewährleistung der schnellstmöglichen fachgerechten medizinischen Versorgung eines Individuums“. Kurz gesagt, ein Frühwarn-System für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Der erste Schritt zur Patentanmeldung ist bereits getan. Nun werden für das Projekt Sponsoren gesucht, um ein medizinisch relevantes Wearable auf den E-Health Markt zu bringen.

Ein Wearable das mehr kann, als nur den Puls messen

Im Gegensatz zu den derzeit angesagten Lifestyle-Wearables, welche Schritte und kleinere Vitalfunktionen wie beispielsweise den Puls und das Schlafverhalten messen, soll das System wie folgt funktionieren: Eine körpernah getragene Messvorrichtung (beispielsweise eine Uhr, ein Ring oder auch ein Implantat) mit integrierten Sensoren für die Erfassung von medizinisch relevanten Biodaten, liefert die erfassten Werte auf einen mit Normwerten programmierten Microchip bzw. Rechner, um ein mobiles kontinuierliches psychophysiologisches Früherkennungs-Monitoring zu ermöglichen. Werden die vorprogrammierten Normwerte über- oder unterschritten und somit ein Gefahrenbereich erkannt, wird ein akustisches und/oder ein optisches Signal ausgesendet.

Mittels einer Kommunikationsverbindung, z.B. durch Funkübertragung an ein Mobilfunkgerät, kann eine Standortbestimmung vorgenommen und sofortige Hilfe von Fachleuten in Anspruch genommen werden. Hierzu gehört auch ein umfassendes Service-Netzwerk aus Spezialisten wie Kardiologen, Krankenhäusern oder anderen Kompetenzzentren, die durch Übermittlung der spezifischen Daten des Patienten schon vor seinem Eintreffen notwendige Maßnahmen einleiten bzw. vorbereiten können.

Welche Vitalfunktionen werden gemessen?

Die am medizinischen Messgerät angebrachten Sensoren messen Vitalsignale aus dem vegetativen Nervensystem. Die Sensoren nehmen ihre Daten vorzugsweise über die Haut des Trägers auf und sind unmittelbar mit dem Chip und der integrierten Software verbunden.

Die Sensoren sollen folgende Vitalsignale messen:
• Elektrokardiogramm bzw. Herzratenvariabilität
• Blutdruckvariabilität
• Kardiovaskuläre Signale
• ABI-Kennwerte, Cholesteroloximetrie und Reflexionsoximetrie
• Reflexions-Spektralanalyse von Hautmolekülen
• Elektrodermale Leitfähigkeit der Haut

Im Fokus des Projektes liegt nun die weitere nötige Forschung und Entwicklung voranzutreiben, finale Produktergebnisse zu bündeln und die Vorbereitungen zu einem baldigen Markteintritt umzusetzen. Denn Ziel ist es, bei rechtzeitiger Behandlung die Heilungschancen bei Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich zu verbessern und wenn möglich sogar Leben zu retten.


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